Beläge aus Holz im Freien, ob auf Terrassen, Balkonen oder im Garten, sind nicht nur in Mode, sondern auch äußerst beliebt. Die Vorteile überwiegen, Nachteile können bei handwerklich guter Ausführung minimiert werden. Oft wird Robustheit mit dem Einsatz tropischer Hölzer zweifelhafter Herkunft erkauft. Dabei kann mit handwerklicher Erfahrung und dem Einsatz konstruktiver Schutzmaßnahmen mit heimischen Hölzern aus nachhaltiger Bewirtschaftung ein sehr haltbarer Belag gezimmert werden. Entscheidend ist, dass das richtige Holz am richtigen Platz handwerklich technisch richtig eingesetzt wird.
Heimische Hölzer
In Süddeutschland heimisch und ausreichend verfügbar sind die Nadelhölzer Fichte, Weißtanne, Douglasie, Lärche und Kiefer. Daneben die Laubhölzer Eiche, Esche, Ahorn und Robinie. Geeignet für Holzdecks im Freien sind Douglasie, Lärche und Robinie. Esche kann thermisch behandelt werden und ist als Thermoesche ebenfalls dauerhaft. Lange haltbar sind Hölzer aus Eiche. Wir verwenden Eiche trotzdem nicht gerne, weil die beinhaltete Gerbsäure zur Verfärbung und unerwünschten Effekten führen kann. Wir finden es besser, wenn die Gerbsäure dem Badischen im Fass eine unverkennbare Geschmacksnote gibt.
Tropische Hölzer und Stauseeholz
Die hier am Markt befindlichen tropischen Hölzer wie Bangkirai und Ipe stammen alle aus nachhaltig bewirtschafteten Anbaugebieten und sind entsprechend zertifiziert. Welchen Wert diese Zertifikate haben, können wir nicht nachvollziehen. Klar ist, dass z.B. in Malaysia Wälder aufgeforstet wurden und nachhaltig bewirtschaftet werden. Von dort stammende Hölzer der Gattung Shoera Laewis wachsen schnell und werden unter dem Handelsnamen Bangkirai bei uns verkauft. Auch Walaba ist ein Handelsname, der für verschiedene Holzarten stehen kann. Walaba ist ein wunderschönes Holz, das überwiegend in Südamerika im Stausee wächst. In künstlich überfluteten Tälern werden die Stämme unter Wasser konserviert. Der Stausee Brokopondo in Surinam ist ungefähr 1.500 km² groß. Dort sollen bis zu 10 Millionen m³ Holz zur Verfügung stehen. Aber auch wenn diese Hölzer klimafreundlich wachsen, nachhaltig geerntet und fair gehandelt werden, ist immer noch der Transport um die halbe Welt erforderlich, bevor wir sie auf unserer Terrasse einsetzen können.
WPC – Wood-Plastic-Composites
Als Alternative können auch Kunstprodukte wie WPC auf Terrassen verlegt werden. WPC ist ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff der sehr dauerhaft sein soll. Da Kunststoff im Wechsel der Jahreszeiten eine deutlich höhere Längenausdehnung hat als Holz, ist gerade bei großen Terrassen Vorsicht beim Verlegen geboten. Barfuß gehen ist im Sommer kein Vergnügen und wie dereinst die Entsorgung geregelt werden wird, ist derzeit noch offen.