Bei Gesprächen mit Bauherren, Kollegen und Planern kommt immer wieder die Frage auf, was ist besser: „Die Wärmedämmung des Daches auf die Sparren packen, oder dazwischen oder was denn nun?“ Die Frage lässt sich nicht mit Ja oder Nein beantworten. Eine Aufsparrendämmung ist unerlässlich, wenn die Konstruktion des Dachstuhles sichtbar bleiben soll. Darauf sollte dann aber auch der Aufbau und die Dimension der Hölzer abgestimmt werden. Wichtig ist dabei auch, dass die Dachfläche homogen ist. Jeder Einschnitt, jedes Dachfenster und jede Dachgaube verschlechtern den Dämmwert, weil Anschlüsse und Übergänge immer durchgängige Fugen aufweisen.
Die beste Lösung ist deshalb ein mehrlagiger Aufbau. Zimmermeister Werner Böcherer favorisiert dabei eine Lage Dämmung innen, darüber eine Dampfbremse (Bremse, nicht Sperre), dann die Zwischensparrendämmung und darüber eine dampfoffene aber wasserabweisende Lage Dämmung außen als Aufsparrendämmung. Problematische Lagen wie z.B. der Hochschwarzwald mit langen Winterperioden oder Ausführungen mit zerklüfteten Dachflächen und vielen Einschnitten bekommen zusätzlich außen eine dampfoffene Folie, um Wasser- oder gar Eiseintritt in die Wärmedämmung auszuschließen. Unter den Dachziegeln braucht es dann noch eine funktionierende Belüftung.
Mit diesem Aufbau sind durchgehende Fugen ausgeschlossen. So entsteht innen eine Installationsebene z.B. für die Elektroinstallation. Die Luftdichtigkeit und die Winddichtigkeit ist gewährleistet und neben dem winterlichen Wärmeschutz ist auch dem sommerlichen Hitzeschutz Rechnung getragen. Ein weiterer Aspekt für eine sichere Wärmedämmung ist die Auswahl des Dämmstoffes, auf den wir in einem anderen Artikel eingehen werden.